Gebäudekomplex GLIVIA

Wohnobjekte
Standort
Gliwice
Architektur
medusa group
Konstruktionsprojekt
2018-2019
Bauherr
RENNER

Das Konstruktionsprojekt des Gebäudekomplexes GLIVIA betraf eine Investition, die auf den Bau eines Mehrfamilien-Wohnkomplexes mit der erforderlichen technischen Infrastruktur und der unmittelbaren Umgebung des Investitionsgeländes abzielte. Der entworfene Gebäudekomplex besteht aus zwei 5-stöckigen Gebäuden mit Tiefgarage, die in Phase II entworfen wurden, und vier 5-geschossigen Gebäuden mit einstöckiger Tiefgarage und einer Rampe auf dem Grund, die in Phase III entworfen wurden. Die Garagen der einzelnen Gebäude wurden durch Verbindungsgebäuden miteinander verbunden. Die einzelnen Segmente wurden aufgrund der unterschiedlichen Fundamentebenen voneinander getrennt und die Investition durch Dehnungsfugen in kleinere Segmente aufgeteilt.

Der gesamte Investitionsprozess wurde im Rahmen des Bauprojekts in 3 Phasen unterteilt. Im Rahmen dieses Projekts wurde ein Zweiphasenbauentwurf als Grundlage für die Erlangung einer Baugenehmigung entwickelt. Phase I liegt hinter dem Umfang dieses Projekts. Das Konstruktionsprojekt basierte auf dem architektonischen Konzept der Architekten aus medusa group.

    Beschreibung der Konstruktionselemente:

Das Konstruktionsprojekt des Gebäudekomplexes GLIVIA beinhaltete die Annahme geeigneter Entwurfsannahmen, Statik- und Festigkeitsberechnungen sowie die Dimensionierung der einzelnen Strukturelemente. Die numerische Analyse basiert auf einem 3D-Modell, das in Autodesk® ROBOT™ Structural Analysis Professional® entwickelt wurde. Zur Überprüfung wurden auch Specbud®-Pakete verwendet. Die Konstruktionszeichnungen wurden mit Autodesk® 2D- und 3D-Software erstellt: AutoCAD und Advance Concrete.

Gründung:

Die Flachgründung der Gebäude wurde als Fundamentplatte entworfen, die auf dem als WINKLER’schen-Halbraums Baugrund gegründet ist. Die Berechnung basierte auf einem mehrfeldrigen, umgekehrten Platten-und-Säulen-System mit lokalen Streifenvertiefungen unter den Säulen. Die Dicke der individuell gestalteten Platten variiert von 30 bis 85 cm. Einige der Gebäude wurden auf einer 45 cm dicken Fundamentplatte mit lokalen Vertiefungen in den Säulenstreifen und in der Durchgangszone bis zu 70 oder 85 cm gegründet, und einige Gebäude wurden auf einem 70 cm dicken Fundament gegründet. Betonklasse C30/37 und Stahlbewehrung der Klasse A-IIIN der Güteklasse B500SP wurden angenommen. Das gesamte Fundament wurde auf eine 10 cm dicken Sauberkeitsschicht aus Magerbeton C12/15 gelegt.

Wände:

Die Außen- und Innenwände der Kellergeschosse sind in monolithischer Technologie ausgeführt, als Stahlbetonwände mit einer Dicke von 20 und 24 cm. Lokale Verdickung der Wände ist vorgesehen, um Wandstütze herzustellen, die die Bewehrung von Balken und Säulen des Erdgeschosses verbinden. Wände aus Beton C30/37 und verstärkt mit A-IIIN-Stahl (B500SP). Im Obergeschoss sind die Wände als Mauerwerk mit kleinformatigen Ziegelelementen in Form von 24 cm dicken Silikatblöcken der Klasse 20 MPa auf einem Mörtel für dünne Fugen mit einer Festigkeit von 10 MPa ausgeführt. Die räumliche Steifigkeit der gesamten Anlage wurde durch Stahlbetonwände im Erdgeschoss gewährleistet, die als Scheiben wirken. Die Verbindung von Mauerwerks- mit Stahlbetonwänden wurde mittels Systemverbindungen hergestellt.

Säulen:

Monolithische Stahlbetonstützen im Untergeschoss wurden mit unterschiedlichen Querschnittsabmessungen in Abhängigkeit von der Stützenlage und dem Wert der übertragenen Lasten entworfen. Die Säulen sind so konstruiert, dass sie außergewöhnliche Lasten aus einem Autoaufprall aufnehmen können und eine erhöhte Feuerwiderstand aufweisen. Der Feuerwiderstand von REI120 wird durch die Verwendung der entsprechenden Mindestbetondeckung der Bewehrungsstäbe gewährleistet. Um die Kanten der Stahlbetonelemente zu schützen, ist zusätzlich eine Abschrägung von Kanten (20×20 mm Fase) aller Stützen und anderer Stahlbetonelemente vorgesehen, die nicht abgedeckt sind und den Widerstand REI120 erfordern. Die Säulen sind aus Beton C30/37 ausgeführt und mit A-IIIN-Stahlstäben (B500SP) verstärkt.

Treppe:

Die Gebäude haben interne Stahlbetontreppen aus vorgefertigten Elementen. Es wurde ein Laufplatte Tragsystem angenommen. Die Laufplatten und Zwischenpodeste sind 16 cm dick, biegesteif befestigt in Stahlbeton-Treppenhauswänden von 20 und 24 cm Dicke. Die Stahlbetonwände des Treppenhauses bilden einen Kommunikationskern, der die gesamte Gebäudestruktur zusätzlich versteift.

Decken:

Die Decke im Erdgeschoss ist eine Transferplatte, die Lasten von den Wänden des Erdgeschosses auf die Säulen des Garagengeschosses überträgt. Die gewählte Lösung ermöglichte es, die funktionale und nutzbare Anordnung der Wohnungen unabhängig vom Untergeschoss zu gestalten. Es wurde eine Mehrfeld-Stahlbetondecke mit einer Platten- und Stützen- System und einem Grundstützraster von 6,5×6,7 m entworfen. Die entworfene Decke hat eine unterschiedliche Dicke von 25 bis 40 cm unter Verwendung von Randbalken aus Beton der Klasse C35/45. An der Stelle, an der die Decke auf Stützen aufgelegt ist, soll die Platte durch Bildung von 65 cm dicken Köpfen verdickt werden. Der Boden besteht aus Beton C30/37 und ist mit A-IIIN-Stahl (B500SP) verstärkt.

Die oberirdischen Decken sind monolithisch, 18 cm dick, aus Stahlbeton und auf Ziegelwänden aufgelegt. Platten aus Beton C30/37 und kreuzweise bewehrt mit A-IIIN-Stahl (B500SP). Loggiaplatten mit einer Dicke von 20 cm und einem Gefälle bis zu 18 cm entworfen. Die Platten sind auf tragenden Wänden gelenkig gelagert und auf einer Stahlbetonstütze Punkt aufgelegt. Die Balkonplatten wurden ebenfalls mit einem Gefälle von 1% und einer variablen Dicke von 20 bis 18 cm entworfen. Balkone wurden mit Hilfe von tragende Wärmedämmelemente von den Innendecken abgehängt.

Dachkonstruktion:

Es wurde ein Flachdach entworfen, deren Haupttragkonstruktion eine mehrfeldrige Stahlbetonplatte ist, die auf Außen- und Innenwänden aus Mauerwerk aufgelegt wurde. 18 cm dicke Platte, entworfen aus Beton C30/37 und verstärkt mit A-IIIN-Stahl (B500SP).

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