Haus aus Schlesien

Wohnobjekte
Standort
-
Architektur
medusa group
Konstruktionsprojekt
2015-2017
Bauherr
privat

Das Konstruktionsprojekt des Hauses aus Schlesien betraf den Bau eines ungewöhnlichen, freistehenden Einfamilienhauses. Das entworfene Gebäude ist ein einstöckiges, nicht unterkellertes Gebäude mit einem Flachdach. Seine Schlichtheit und sein strenges Erscheinungsbild machen das entworfene Gebäude sehr modern. Das Haupttragwerk des entworfenen Gebäudes ist eine Wand- und Decken-System in monolithischer und vorgefertigter Technologie. Die Konstruktion des Gebäudes wurde unter Berücksichtigung der prognostizierten Bergbaueinflüsse kontinuierlicher Natur entworfen, die sich aus der Bergbauausbeutung in diesem Gebiet ergeben. Die Auswirkungen der Bergbautätigkeit qualifizieren das Investitionsgebiet zur zweiten Kategorie der Bergschäden und hängen mit der Möglichkeit des Auftretens von paraseismischen Schwingungen bergbaulichen Ursprungs mit einer Beschleunigung der Bodenschwingungen bis zu 700 mm/s2 zusammen.

Im Rahmen des Konstruktionsprojekts des Hauses aus Schlesien wurde ein Bauentwurf entwickelt,  der für die Erteilung einer Baugenehmigung erforderlich ist und anschließend ein Ausführungsentwurf der einzelnen Strukturelemente erstellt. Der Entwurf der Konstruktion wurde auf der Grundlage des Konzepts und des architektonischen Entwurfs eines befreundeten Architekturbüros medusa group entwickelt. Das Projekt umfasste den Entwurf von monolithischen Stahlbetonelementen, einschließlich Fundamente, Fundamentwände und Bodenplatte. Andere Strukturelemente, insbesondere vorgefertigte Elemente, sind in einer separaten Projekt enthalten.

    Beschreibung der Konstruktionselemente:

Bei der Erstellung des Konstruktionsentwurfs des Hauses aus Schlesien wurde der Bergbaueinfluss in den Berechnungen berücksichtigt, alle aktuellen Anweisungen, Richtlinien und Leitfäden des Bauforschungsinstituts, die sich mit Bergbauschäden und Zittern befassen, wurden angewendet. Es wurde ein Berechnungsmodell in Autodesk® ROBOT™ Structural Analysis Professional® erstellt und die Stabilität des Tragwerksystems des Gebäudes überprüft. Schalungs- und Bewehrungszeichnungen von Stahlbetonelementen wurden mit Autodesk®-Programmen: AutoCAD und Advance Concrete erstellt. Zeichnungen von Stahlelementen wurden mit Autodesk® Advance Steel angefertigt. Die Entwicklung von Ausführungszeichnungen der vorgefertigten Wände und Dachplatten blieb bei den ausgewählten Herstellern und Lieferanten.

Gründung:

Das Fundament des Gebäudes wurde in Form von Stahlbetonstreifenfundamenten und Zerrbalken, 40 cm hoch, aus Beton C35/45 entworfen. Fundamente verstärkt mit Stäben ø16 und Bügeln ø8 in einem maximalen Abstand von 200 mm aus Stahl der Klasse A-IIIN (B500SP). Die Breite der Streifenfundamente beträgt 60 cm und die Breite des Zerrbalkens 40 cm. Aufgrund der Verwendung einer erhöhten, Betondeckung der unteren Hauptbewehrung von 80 mm ist keine Magerbetonschicht unter Fundament vorgesehen.

Bodenplatte:

Die Bodenplatte im Erdgeschoss, die teilweise auch eine Unterkonstruktion für die Außenterrasse ist, wurde als monolithische, 20 cm dicke Stahlbetonplatte ausgeführt. Die Platte wurde auf eine Schicht Sandbett gelegt, die alle 15 cm mechanisch verdichtet wurde. Die Platte wurde aus Beton C35/45 entworfen und kreuz mit Stäben ø12 alle 10 cm bewehrt. Es wurde Stahl der Klasse A-IIIN, B500SP verwendet. Zwischen der entworfenen Platte und den Grundmauern befindet sich eine Dehnungsfuge an der Stelle, an der die Bodenplatte eine Kragplatte ist.

Wände:

Es wurden monolithische, 20 cm breite Stahlbetonfundamentwände aus C35/45 Beton entworfen, die mit B500SP Stahl der Klasse A-IIIN verstärkt wurden. Bewehrung der Wände in Form von vertikalen und horizontalen Stäben ø12 mit einem Abstand von 10 cm auf jeder Seite. Die oberirdischen Wände sind als 20 cm dicke vorgefertigte Stahlbetonwände von BAUMAT hergestellt. Außenwände sind mit Grafit-Styropor isoliert und mit einer 50 mm dicken Schicht Außenbetonverkleidung versehen. Darüber hinaus sollen Ziegelwände aus kleinformatigen, 15 cm dicken Ziegelelementen hergestellt werden, die als Versteifung für Stahlbetonwände dienen. Mauerwerkswände verbunden mit Stahlbetonwänden mit speziellen Systemverbindern. Alle nicht tragenden Wände aus Mauerwerk und Gipskartonplatten sind 2 cm von der Decke getrennt.

Erkerkonstruktion:

Die Stahlkonstruktion des Erkers wurde in Form eines Stahlgitters entworfen, das durch Schweißen an Stahlmarken an den vorgefertigten Außenwänden befestigt wird. Das Stahlgitter besteht aus zwei Rahmen, die durch Querbalken miteinander verbunden sind. Die gesamte Struktur besteht aus L50x5 Winkeln verschiedener Längen. Die einzelnen Elemente werden durch Schrauben und Schweißen miteinander verbunden. Es wurde rostfreier Stahl AISI 304, S235JR verwendet.

Dachkonstruktion:

Die Dachkonstruktion wurde als traditionelles Flachdach mit einem kleinen Gefälle entworfen. Das Dach wurde entsprechend dem architektonischen Entwurf mit einer Kiesschicht versehen. Das Tragwerk besteht aus vorgefertigten Filigranplatten. Die Dachkonstruktion wurde um den Umfang herum mit vorgefertigter Stahlbetonattika mit einer Dicke von 15 und 20 cm abgeschlossen.

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